Eine grüne Bestattung ist der würdigste und perfekte Abschluss für ein nachhaltig gelebtes Leben im Einklang mit der Natur. Viele Menschen, die sich ihr ganzes Leben lang bemüht haben, ökologisch nachhaltig zu leben, wünschen sich meist auch eine Bestattung, die möglichst umweltfreundlich ist.
In England und den USA gibt es deshalb bereits spezielle “green burials” (zu deutsch: “grüne Bestattungen”), bei denen Verstorbene auf möglichst natürliche Art und Weise bestattet werden. Aufgrund der deutschen Bestattungsgesetze, die eine Friedhofspflicht vorschreiben und nur Erd- und Feuerbestattungen erlauben, sind solche “green burials” in Deutschland aber leider noch nicht möglich.
Aber keine Sorge: indem wir gewisse Aspekte der Bestattung besonders umweltschonend gestalten, lässt sich auch hierzulande eine grüne Bestattung umsetzen, die die Umwelt kaum belastet und das Gewissen beruhigt.
Mit den folgenden Punkten erklären wir Ihnen, welche Möglichkeiten wir Ihnen bieten, um eine Bestattung besonders grün und nachhaltig zu gestalten.
Umweltfreundliche Särge und Urnen
Ökologische Särge
Um eine klassische Erdbestattung nachhaltiger zu gestalten, kann zum Beispiel ein ökologischer Sarg aus Echtholz mit geölter oder gewachster Oberfläche verwendet werden, der möglichst wenig bis kein Metall enthält und Griffe aus Holz oder Seil statt Kunststoff besitzt. Dieser wird, wie alle unsere Särge, von lokalen Schreinern hergestellt, um die Transportwege und damit auch den Schadstoffausstoß gering zu halten.
Biologisch abbaubare Urnen und Bio Urnen
Bei einer Kremation verwenden wir biologisch abbaubare Urnen aus Naturfasern, wie z.B. Jute, Flachs, Hanf oder Holzfasern. Diese lassen sich in liebevoller Handarbeit individuell verzieren und gestalten – natürlich werden für die Dekoration auch nur biologisch abbaubare Stoffe verwendet. Die umweltfreundlichen, kompostierbaren Urnen zersetzen sich dann, je nach Bodenbeschaffenheit, nach ca. 3 bis 10 Jahren vollständig im Boden, ohne jegliche Rückstände zu hinterlassen.
Nachhaltige Sarg-Innenausstattung & Totenkleidung
Ökologische Sargwäsche
Wir verzichten grundsätzlich auf Sargwäsche aus synthetischen Materialien und setzen stattdessen so gut es geht auf Materialien, die uns die Natur zu bieten hat.
So verwenden wir für die Innenausstattung der Särge ausschließlich natürliche Stoffe, wie Holzwolle, Baumwoll-Leinentücher sowie biologisch abbaubare Folie.
Umweltfreundliche Totenkleidung
Die Kleidung des Verstorbenen sollte auch aus abbaubaren Stoffen, wie Baumwolle, Leinen oder Seide bestehen – gerne auch aus dem eigenen Kleiderschrank des Verstorbenen. Im Gegensatz zu Polyester, welches jahrzehntelang unverändert überdauern kann, brauchen diese Stoffe nämlich nur ca. 5 Monate, bis sie von der Natur vollständig abgebaut worden sind!
Bei einer Feuerbestattung ist es übrigens egal, aus welchen Materialien die Kleidung des Verstorbenen besteht: die meisten Krematorien besitzen eine ausgeklügelte Filteranlage, welche die bei der Kremation entstehenden Dämpfe und Gase einfangen und entgiften, wodurch sie gar nicht erst in die Umwelt gelangen können.
Wahl des Friedhofs
Wem die Umwelt am Herzen liegt, sollte einen ortsnahen Friedhof wählen, der von den Trauergästen im besten Fall ganz einfach zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen Nahverkehr erreicht werden kann.
Naturfriedhöfe, wie zum Beispiel ein RuheForst, FriedWald oder Waldfriedhof, ermöglichen eine besonders schöne Form der Bestattung: die Baumbestattung. Hier wird die verstorbene Person in einer ökologischen Urne am Wurzelwerk eines Baumes beigesetzt, wodurch ihre Asche direkt in den Kreislauf des Lebens zurückkehren kann und so eins mit der Natur wird – ein sehr schöner und beruhigender Gedanke, wie wir finden.
Für Menschen, die eine tiefe Verbundenheit zum Meer besitzen, wäre auch eine Seebestattung prinzipiell möglich. Hierbei wird die verstorbene Person in einer schnell auflösenden, umweltfreundlichen Urne in einem bestimmten Gebiet dem Meer übergeben. Zwar werden bei dieser Bestattungsform zusätzlich zur Einäscherung fossile Energien für die Überführung und Schifffahrt benötigt, die Urne und Asche des Verstorbenen selbst stellen dabei jedoch keinerlei ökologische Belastung für das Meer dar.
Ökologisch nachhaltiger Blumenschmuck & Grabbepflanzung
Um der Umwelt entgegenzukommen und unnötige Transportwege zu sparen, sollte man sich beim Blumenschmuck, so wie es auch bei Obst und Gemüse der Fall ist, am besten an den Jahreszeiten orientieren und Pflanzen aus dem heimischen Freilandanbau wählen.
Das hat zum einen für die Umwelt große Vorteile, zum anderen werden die regionalen Gärtner so unterstützt und auch die Blumen sind frischer und meist sogar günstiger!
Für die Grabbepflanzung sollten ebenfalls heimische Grabpflanzen gewählt werden. Hier sollte man darauf achten, dass diese winterhart sind und mehrere Jahre bestehen können. Diese Pflanzen benötigen oft nämlich viel weniger Gießwasser und bringen zudem auch für die Tierwelt Vorteile!
Nachhaltiges Grabmal
Um Nachhaltigkeit zu unterstützen und den Transportweg möglichst kurz zu halten, sollten Grabsteine aus heimischen Natursteinen gewählt werden, die von einem ortsansässigen Steinmetz gefertigt wurden.
Wählt man dann noch einen rauen, naturbelassenen statt polierten Stein, trägt man auch einen wertvollen Beitrag zur Artenvielfalt bei: durch die raue Oberfläche können sich Moos und Flechten leichter ansiedeln, welche Lebensraum vieler kleiner Insekten sind.